CBD & Nachhaltigkeit: Hanf als Rohstoff für die Zukunft?

In einer Welt, in der jedes Grad zählt und Wälder im Feuer aufgehen, stehen wir vor einer Frage: Wie können wir die Auswirkungen des Klimawandels bekämpfen? Menschen gehen auf die Straße, in der Hoffnung einen Unterschied zu machen, aber die Herausforderungen sind immens.
Doch da gibt es eine Pflanze, eine unscheinbare Heldin, die auf den ersten Blick oft übersehen wird. Sie wird manchmal als das "hässliche Entlein" bezeichnet, aber ihr Potenzial für Nachhaltigkeit ist enorm. Die Hanfpflanze, im Schatten der Aufmerksamkeit, verbirgt eine faszinierende Zukunft – eine, die uns helfen könnte, auf eine nachhaltigere Welt hinzuarbeiten.
Hanf und der Klimaschutz
Hanf und Klimaschutz - zwei Begriffe, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man ein Zusammenspiel mit dem Potenzial die Welt zu verändern. Denn um die weltweiten Energie- und Klimaziele zu erreichen ist es von nöten, dass wir auf nachhaltige Ressourcen umstellen - und eine der umweltfreundlichsten ist die Hanfpflanze.
Wusstest Du, dass:
- Hanf ein hervorragneder Energie- und Baustoff ist?
- Klamotten aus Hanf widerstandsfähiger als aus Baumwolle sind?
- Für Hanfpapier keine Regenwälder gerodet und werden müssen?
- Hanf dreimal mehr Fasern liefert als Baumwolle?
Der Nachhaltige Anbau der Hanfpflanze
Hanf hilft dem Boden beim Regenerieren.
Während seines Wachstums entgiftet Hanf den Boden und entzieht ihm schädliche Chemikalien und andere Schadstoffe. Die Pflanze ist reich an Nährstoffen wie Stickstoff und Sauerstoff, die die Bodenqualität verbessern.
Sobald Hanf ausgewachsen ist und seine Blätter auf den Boden fallen, setzen sie wertvolle Nährstoffe frei, die den Boden bereichern. [1]
Hanf nimmt viel CO2 auf.
Hanf nimmt viermal mehr Kohlenstoffdioxid auf als Bäume, was ihn zum idealen Luftreiniger unseres Planeten macht. Ein Hektar Industriehanf kann 15 Tonnen CO2 absorbieren, während landwirtschaftliche Flächen nur etwa 3 Tonnen CO2 pro Hektar abgeben. [2]
Hanf ist eine äußerst effiziente Möglichkeit, CO2 in Biomasse umzuwandeln und übertrifft sogar die Agrarforstwirtschaft in dieser Hinsicht.
Dadurch ist er ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel und den Schutz unserer Umwelt.
Hanf braucht keine Pestizide.
Hanf gehört zu den Top 5 der 23 Kulturpflanzen, die ohne den Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Fungiziden angebaut werden können. Im Vergleich zu großen Kulturpflanzen wie Weizen, Mais und Raps schneidet Hanf in dieser Hinsicht besser ab.
Der übermäßige Einsatz von Schädlingsbekämpfungs-mitteln bei anderen Pflanzen kann zu Umweltbeeinträchti-gungen wie Wasserverschmutzung führen und steht im Zusammenhang mit Gesundheitsrisiken wie Krebs. [3]
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten der Hanfpflanze
Hanf als nachhtliger Papierersatz
In Deutschland wird eine immense Menge an Papier für Zeitungen, Bücher, Toilettenpapier und andere Produkte verbraucht – tatsächlich so viel wie die Kontinente Afrika und Südamerika zusammen.
Laut dem WWF [4] wird jeder zweite industriell gefällte Baum zu Papier verarbeitet. Dies belastet die Wälder erheblich. Hier kommt Hanf als Lösung ins Spiel: Hanf wächst bedeutend schneller als Bäume, und sobald er geerntet ist, kann der Boden sofort für neue Pflanzungen genutzt werden.
Ein bemerkenswerter Vorteil von Hanfpapier liegt in seiner Widerstandsfähigkeit – es ist reißfester als herkömmliches Papier und kann zudem mehrmals recycelt werden. [1]
Kleidung
In der Ära der Fast Fashion steigt die Produktion und Entsorgung von Kleidung stark an, belastet unsere CO2-Bilanz negativ. Rund 80 % der Kleidung besteht aus Erdöl-basierten synthetischen Fasern, was Recyclingprobleme verursacht. Selbst Baumwollkleidung schadet der Umwelt stark. Etwa 25 % der Insektizide und 10 % der Pestizide werden weltweit für Baumwollanbau verwendet, oft auch bei Bio-Baumwolle zweifelhaft [1].
Hanf hingegen bietet eine bessere Option. Er widersteht Schädlingen, wächst umweltfreundlich und schnell, mit dreifach höherem Ertrag als Baumwolle, bei weniger Wasserbedarf [1]. Hanfkleidung fördert CO2-Absorption und langlebige, hautfreundliche Mode. Das relativiert den höheren Preis [1]. Hanfkleidung ist frei von schädlichen Chemikalien, die bei gewöhnlicher Kleidung durch Waschen ins Abwasser gelangen.
Brenn- und Baustoff
Hanf entfaltet vielfältigen Nutzen als alternativer Brennstoff und Baustoff. Hanfmatten kommen als Dämmmaterial für Wände, Dach und Boden zum Einsatz, ebenso wie Hanfbeton, der zwar weniger robust als herkömmlicher Beton ist, jedoch als Füllmaterial in Holzgerüsten Verwendung findet. Diese Baumaterialien werden hauptsächlich aus Pflanzenresten hergestellt, wodurch die gesamte Hanfpflanze genutzt werden kann.
Eine bemerkenswerte Erwähnung ist Henry Fords bahnbrechendes Auto aus dem Jahr 1941, das mit Hanftreibstoff betrieben wurde, bevor die Industrie auf Erdöl umstellte. Dennoch haben auch pflanzliche Treibstoffalternativen ökologische Auswirkungen, und in diesem Zusammenhang kann Hanf weitaus effizientere Lösungen bieten.
Potenzielle Nachteile beim Hanfanbau
Die Ernte von Hanf gestaltet sich im Vergleich zu Baumwolle und ähnlichen Materialien anspruchsvoller. Mit besonderen Maschinen werden die robusten Fasern der Hanfpflanze verarbeitet, was eine Modifikation herkömmlicher Geräte notwendig macht.
Aufgrund der Widerstandsfähigkeit und Größe vom Hanf, ist der Transport etwas herausfordernder. Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, empfiehlt es sich, die Produktion und Verarbeitung von Hanf vor Ort durchzuführen, um zusätzliche Kilometer nach der Ernte zu vermeiden [1].
Fazit
Unser Leben auf der Erde verdanken wir den lebensfreundlichen Bedingungen, die bisher herrschen. Um diesen Planeten auch für die kommenden Generationen noch lebenswert zu halten, sollten wir mehr und mehr auf nachhaltige Ressourcen umsteigen.
Dabei ist die Hanfpflanze wohl einer der nachhaltigsten Rohstoffe unserer Zeit. So kann die traditionsreiche Pflanze bei richtiger Anwendung in vielfältigen Bereichen zu einem nachhaltigen Wandel beitragen.